Ein wichtiger Ratgeber für Diabetiker
Patienten mit Diabetes müssen ganz besonders auf ihre Beine und Füße achten!
Denn das Schmerzempfinden ist aufgrund der diabetischen Nervenschädigung / Polyneuropathie dort oftmals als erstes gemindert. Verletzungen am Fuß werden nicht rechtzeitig erkannt, weil der Schmerz aufgrund der Polyneuropathie nicht bemerkt wird, und können für die Patienten schwerwiegende Folge haben. Zudem heilen die Wunden beim Diabetiker langsamer.
1.) Füße täglich untersuchen oder kontrollieren lassen.
Am besten nehmen Sie einen Spiegel zu Hilfe, dann können Sie Ihre Füße genauer betrachten. Achten Sie auf die Zehenzwischenräume – gibt es eventuell Anzeichen für Verletzungen, Rötungen oder Hühneraugen? Vorsicht bei kleinen Einrissen, sie können Eintrittspforten für Pilze und Bakterien sein. Tägliche Kontrolle ist unbedingt notwendig; einerseits zur Vorsorge, andererseits um im Bedarfsfall rechtzeitig die Hilfe eines Arztes oder Podologen in Anspruch zu nehmen.
2.) Füße täglich waschen.
Hygiene ist die wichtigste Voraussetzung um sich vor Infektionen zu schützen. Darum waschen Sie Ihre Füße regelmäßig. Damit die Haut nicht aufweicht, sollte ein Fußbad maximal 5 Minuten dauern und die Wassertemperatur von 34°C nicht übersteigen. Benutzen Sie kein Badesalz, sondern einen rückfettenden, flüssigen Badezusatz. Die Dosierung ist unbedingt zu beachten, denn zuviel ist schädlich. Überprüfen Sie die Temperatur mit einem Badethermometer. Trocknen Sie Ihre Füße gründlich, aber vorsichtig ab. Besonders die Zehenzwischenräume sind dabei wichtig. Vermeiden Sie starkes Rubbeln. Am besten tupfen Sie die Feuchtigkeit mit einem weichen Handtuch ab. Cremen Sie Ihre Füße mit einer speziellen Fußcreme ein. Sie schützt auch vor Infektionen.
3.) Fußpflege
Oberstes Gebot ist, dass Sie niemals selbst an Hühneraugen und Hornhaut schneiden. Schneiden Sie nicht mit spitzen oder scharfen Scheren ihre Nägel, sondern feilen Sie sie gerade. Verwenden Sie nie Hühneraugenpflaster, -salben oder –tinkturen. Gehen Sie regelmäßig zu einem gut ausgebildeten Podologen. Er weiß, was für Ihre Füße getan werden muss und berät sie professionell. Gegebenenfalls wird er auch auf Anordnung des Arztes für Sie tätig.
4.) Fußgymnastik
Fußgymnastik, nicht nur für Diabetiker (PDF, 113 KB)
Diese und weitere Anleitungen zur Fußgymnastik finden Sie im Bereich "Downloads & Links"
Weitere Tipps zum Schutz gefährdeter Füße:
Wenn Sie bereits unter Nervenschädigungen/Polyneuropathien leiden:
- Niemals barfuß oder in Strümpfen laufen.
- Wärmen Sie Ihre Füße zu keiner Zeit mit Wärmflasche, Heizkissen, Heizung oder Kamin. Es besteht die Gefahr der Verbrennung, Wollsocken und Bewegung sind für den Diabetiker besser geeignet. Drehen Sie Ihre Strümpfe auf die falsche/ -linke Seite, die Nähte und Nahtkanten können starke Verhornungen auslösen.
- Schuhe genau auf Fremdkörper, Nähte und drückendes Innenfutter untersuchen und die ohne Strümpfe tragen.
- Achten Sie beim Schuhkauf nicht nur auf die richtige Länge, sondern auch auf die richtige Weite der Schuhe. Neue Schuhe am späten Nachmittag kaufen, dann sind die Füße geschwollener. Anfangs nur stundenweise tragen und anschließend die Füße auf eventuelle Druckstellen untersuchen. Bedenken Sie, dass mögliche Druckstellen von Ihnen nicht bemerkt worden sind. Legen Sie auch Wert auf das richtige Material (möglichst weiches Leder). Am besten lassen Sie sich in einem guten Schuhgeschäft fachmännisch beraten.
- Der Podologe erstellt Ihnen gerne eine Schablone Ihres Fußes. Diese können Sie dann zum Schuhkauf mitnehmen. Sie gehen damit dem Risiko aus dem Weg, zu enge Schuhe zu kaufen. Aufgrund der Nervenschädigung fühlen viele Patienten die Enge des Schuhwerkes nicht mehr.
- Vermeiden Sie das Tragen von Perlonstrümpfen oder Socken aus Synthetikmaterial. Idealerweise verwenden Sie gut passende Socken aus hundert Prozent reiner Baumwolle, die Sie täglich wechseln. Kaufen Sie keine Strümpfe oder Socken mit dick aufliegenden Nähten und tragen Sie möglichst keine gestopften Strümpfe. Druckstellen könnten die Folge sein.